Am 16.11.2024 wird die längste Hängebrücke des Kantons Graubünden, die „la pendenta„, eröffnet. Doch zuvor:
Der Belastungstest
Am Samstag, den 19.10.2024, fand in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ein freiwilliger Belastungstest statt. Das war für uns Grund genug, einen Ausflug nach Disentis (GR) zu machen. Auf diese Weise wurden bereits die ersten Hotelübernachtungen und Kurtaxen dank der neuen Hängebrücke generiert :-).
Für diesen einmaligen, freiwilligen und noch nie dagewesenen Stresstest (Belastungstest) wurden auf der Hängebrücke bereits am Vorabend 35 Behälter in Position gebracht, die dann am Samstag mit insgesamt 20 Tonnen Wasser gefüllt wurden. Mit dieser Belastung konnte der Durchhang der Hängebrücke und vieles mehr gemessen werden. Dabei ist zu erwähnen, dass diese 20 Tonnen Gewicht gerade einmal rund ein Achtel der kritischen Bemessungslasten ausmachen.
Es wurde festgestellt, dass sich die Brücke mit diesen 20 Tonnen in der Mitte um 80 cm gesenkt hat. Genau dieser Wert war bereits in den statischen Berechnungen vorhergesagt worden. Oder anders gesagt, die Ingenieure haben alles fest im Griff.
Das Ziel
Genau darum ging es bei diesem einmaligen Belastungstest der Hängebrücke. Die Ergebnisse sollen den Ingenieuren auch für zukünftige Hängebrückenprojekte nutzbare Daten liefern. Die berechneten Konstruktionsdaten werden mit den tatsächlichen Werten des Belastungstests verglichen, um gegebenenfalls bei den Berechnungsprogrammen und Parametern Feinjustierungen vornehmen zu können. Dabei ist zu erwähnen, dass alle gemessenen Werte innerhalb der erwarteten Toleranzgrenzen lagen und es bei der Planung und Ausführung keine strukturellen Schwachstellen oder Konstruktionsdefizite gab.
Während der Tests überwachten Ingenieure und Geometer kontinuierlich die Brücke mit modernsten Geräten. Dank diesen Vermessungstechniken konnten die kleinsten Verformungen und Veränderungen in den Strukturen präzise und fein säuberlich dokumentiert werden. Dabei wurde unter anderem auf Folgendes geachtet: Durchhang (normalerweise 7.5 Meter), Gefälle (maximal 15 %), Verankerung, Baugrund, Tragseile, Abspannung und vieles mehr.
Fazit
Was nach diesem freiwillig gemachtem Belastungstest definitiv gesagt werden kann ist: Diese Hängebrücke hält!
Personen vor Ort
Mit den folgenden Personen konnten wir vor Ort sprechen und möchten ihnen dafür danken und zur fantastischen Hängebrücke gratulieren:
- Christian Loretz, Bauingenieur und Präsident vom Verein „la pendenta“, ein Macher und Projekt-Treiber
- Fabian Graber, Jakob Rope Systems, zuständig für Brückenentwurf und -bemessung, welcher hier mehr als sein Job gemacht hat
- Stefan M. Seydel, Kommunikator und mitverantwortlicher, dass wir an diesem Anlass dabei waren (sein durften)
- 2 Fernsehteams respektive Reporter, einmal die Südostschweiz, einmal der RTR
- und einige mehr, zum Beispiel der Christian Schnoz, der die Spendensammlung leitet und, nicht zuletzt, die vielen Helfer der freiwilligen Feuerwehr
Spendenaufruf
Und an dieser Stelle geht es nochmals genau um den Herrn, der die Spendensammlung leitet. Es ist kein Geheimnis, dass für die komplette Finanzierung der Hängebrücke noch Fr. 70’000.- fehlen (Stand: 20.10.2024). Aus diesem Grund bitten wir euch alle, Hängebrücken-Fans, Graubünden-Fans oder einfach alle, die etwas Gutes unterstützen möchten und können: Besucht diese fantastische und spektakuläre Hängebrücke demnächst und spendet den Wegzoll (obwohl die Brückenüberquerung kostenlos ist) doch bereits im Voraus. Egal ob mit einer Mitgliederschaft oder mit einem Hängebrücken-Meter. Alle Helfer und Beteiligten wären sehr dankbar.